XTERRA Europameisterschaft Zittau
von Peter Lehmann
Schon verrückt sowas Ende August zu schreiben. Mein letzter Triathlon war doch tatsächlich der XTERRA Luxemburg im September 2019(!). Das Training verlief in den letzten Monaten, wie im letzten Post berichtet, eher schleppend. Nach überstandener Laufverletzung konnte ich in den letzten Wochen allerdings einige schnelle Kilometer abspulen.
Nun stand mit der O-See-Challenge nicht nur der erste Triathlon vor der Tür, sondern auch gleich die XTERRA-Europameisterschaft auf dem Programm. Leider musste ich das für Freitag angesetzte Short-Track-Rennen, ein äußerst spannendes, intensives und kurzes Sprintrennen, aufgrund der Arbeit auslassen.
Für Samstag war die Zielsetzung aufgrund meiner Formkurve klar: seriös ankommen, keine „Nahtoterfahrungen“ produzieren und möglichst viel Spaß haben. Im Nachhinein witzig war, dass ich nach so langer Wettkampferfahrung vor dem Start aufgeregt war, als hätte ich noch nie einen Triathlon absolviert. Das Einchecken und Wechselzone aufbauen funktionierte noch wie gewohnt.
Nach dem Line-up ertönte dann um 11:30Uhr der Start für die Elite-Athleten. Den Start erwischte ich gut und kam ohne Geprügel zur ersten Boje. Kurz danach formierte sich eine Gruppe um mich, in der ich ohne Probleme mitschwimmen konnte. Zusammen mit dem mehrfachen XTERRA-WM Sieger Ruben Ruzafa und dem späteren Zweiten Emil Sloth-Nielsen stieg ich nach etwas mehr als 20 Minuten, allerdings mit über 2 min Rückstand auf die Führenden aus dem Wasser. Nach einem schnellen Wechsel konnte ich noch ein paar Kilometer mit den Beiden mitfahren, bis sie am Uhrenberg attackierten und ich mein eigenes Tempo weiterfuhr. Ich versuchte kontrolliert zu fahren und keinesfalls zu überziehen.
Auf dem Rad hatte ich viel Spaß, auch wenn ich ab dem Hochwald allein unterwegs war. Auf der Abfahrt zum Hochwald traf ich auf Jens Roth, der leider gerade einen Sturz hatte, sich aber weiter bis ins Ziel durchkämpfte. Ich verpflegte mich gut und versuchte noch etwas Körner fürs Laufen zu sparen. In der Wechselzone angekommen ging es auf Position 11 auf die Laufstrecke. Hoch motiviert aufgrund der guten Ausgangsposition lief ich los. Bereits nach einem Kilometer musste ich an einem steilen Anstieg allerdings schon die ersten Krämpfe aufdehnen. Auf den Flachpassagen konnte ich gut Speed aufnehmen, doch die Krampfansätze ließen leider keinen schnelleren Lauf zu. Auch der Abstand nach vorn war zu groß, um noch etwas auszurichten.
Knapp 1,5km vor dem Ziel musste ich noch einen meiner Schuhe aus dem Schlamm befreien, was mit mehreren Krämpfen einherging. Aber halb so wild, nach kurzem aufdehnen konnte ich weiterlaufen und meine Position verteidigen! Mit einem Lächeln im Gesicht und mehr als zufrieden konnte ich mich im Zielkanal über Platz 11 und den besten Deutschen im Elitefeld bei der Europameisterschaft freuen!
Ein dickes Dankeschön an mein Supporter-Team vor Ort, die wie immer einen tollen Job gemacht haben!
Die O-See-Challenge war wie jedes Jahr eine perfekt organisierte Veranstaltung und bot in den aktuellen Zeiten endlich wieder ein bisschen Normalität! Danke an die Organisatoren um „Benno“ Schwager und an alle Helfer für die Umsetzung!!!
Viele Grüße vom Peter
Bildcredits: Carel du Plessis/XTERRA und Emily Hoy[